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Bellum Gallicum Buch 7 Kapitel 1-45
1 (1) Da in Gallien Ruhe herrschte, brach Caesar, wie er es sich vorgenommen hatte, nach Italien auf, um Gerichtstage abzuhalten. Dort erfuhr er von dem Mord an P. Clodius und wurde von dem Senatsbeschluß in Kenntnis gesetzt, daß alle Wehrpflichtigen in Italien gemeinsam den Fahneneid leisten sollten. Er beschloß daraufhin, überall in der Provinz Truppen auszuheben. (2) Diese Tatsachen drangen schnell in das transalpinische Gallien. Die Gallier schmückten die Gerüchte aus und erfanden noch hinzu, was ihnen aus dieser Situation zwingend hervorzugehen schien: Caesar werde durch Unruhen in der Hauptstadt aufgehalten und könne auf Grund dieser innenpolitischen Kämpfe nicht zum Heer kommen. (3) Da die Gallier schon vorher ihre Unterwerfung unter die Herrschaft des römischen Volkes bitter empfanden, trieb dieser Umstand sie an, ungehemmter und verwegener Kriegspläne ins Auge zu fassen. (4) Die führenden Männer Galliens setzten für ihren Kreis Versammlungen an entlegenen Orten in den Wäldern an, wo sie den Tod Accos beklagten (5) und darauf hinwiesen, daß sie der gleiche Schicksalsschlag treffen könne. Sie klagten über das Unglück ganz Galliens. Gleichzeitig forderten sie mit Versprechungen und Belohnungen aller Art dringend dazu auf, den Krieg zu beginnen und für Gallien die Freiheit wiederzugewinnen selbst unter Lebensgefahr. (6) Sie erklärten, daß man besonders darauf achten müsse, Caesar vom Heer abzuschneiden, ehe ihre geheimen Pläne bekannt würden. (7) Das sei jedoch insofern leicht, als die Legionen in Abwesenheit des Oberbefehlshabers nicht aus ihren Winterlagern abzurücken wagten. Andererseits könne der Feldherr selbst nicht ohne militärischen Schutz zu den Legionen gelangen. (8) Schließlich sei es besser, auf dem Schlachtfeld zu sterben, als den alten Kriegsruhm und die Freiheit, die sie von den Ahnen übernommen hätten, nicht wiederzugewinnen. 2 (1) Nachdem man diese Angelegenheit immer wieder durchgesprochen hatte, erklärten die Carnuten, sie scheuten keine Gefahr, wenn es um die Rettung aller gehe, und versprachen, als erste von allen in den Krieg einzutreten. (2) Da sie sich gegenwärtig nicht untereinander Geiseln als Sicherheit geben könnten, ohne ihr Vorhaben bekannt werden zu lassen, baten sie darum, durch einen feierlichen Eid vor den vereinigten Feldzeichen, wodurch nach ihren Bräuchen eine Zeremonie die höchste Weihe erhält, zu bekräftigen, daß die übrigen sie nicht im Stich ließen, wenn sie den Krieg angefangen hätten. (3) Nachdem man die Carnuten hoch gepriesen hatte, leisteten alle Anwesenden den Eid. Als auch der Termin für den Kriegsbeginn festgesetzt worden war, löste sich die Versammlung auf. 3 (1) Als dieser Termin kam, stürmten auf ein Signal hin die Carnuten unter der Führung des Cotuatus und Conconnetodurnnus, zweier verwegener Menschen, nach Cenabum, brachten die römischen Bürger um, die sich dort zu Handelszwecken niedergelassen hatten, und plünderten ihr Vermögen. Unter den Toten befand sich C. Fufius Cita, ein römischer Ritter aus gutem Haus, der im Auftrag Caesars die Getreideversorgung geleitet hatte. (2) Das Gerücht von diesem Vorfall drang schnell zu allen gallischen Stämmen. Denn wo auch immer etwas Bedeutenderes und Ungewöhnlicheres geschieht, signalisieren sie es durch Zuruf über die Felder und das übrige Gelände hinweg; andere übernehmen es dann von hier aus und geben es an die nächsten weiter. So geschah es auch damals. (3) Denn das, was sich bei Sonnenaufgang in Cenabum zugetragen hatte, vernahm man vor Ende der ersten Nachtwache im Gebiet der Arverner, obwohl eine Entfernung von 160 Meilen dazwischen liegt. 4 (1) Dort gelang es dem Arverner Vercingetorix, der seine Clienten zusammengerufen hatte, auf ähnliche Weise Begeisterung zu erregen. Vercingetorix war der Sohn des Celtillus, ein junger Mann von höchstem Einfluß. Sein Vater hatte eine führende Rolle in ganz Gallien gehabt, war jedoch von seinem Stamm umgebracht worden, weil er die Alleinherrschaft anstrebte. (2) Als der Plan des Vercingetorix bekannt wurde, stürzte man zu den Waffen. Der Bruder seines Vaters und die übrigen Führer des Stammes, die der Ansicht waren, man dürfe das Schicksal nicht derartig herausfordern, legten Vercingetorix Hindernisse in den Weg und vertrieben ihn aus Gergovi2. (3) Dennoch stand er nicht von seinem Vorhaben ab und führte auf dem Land unter Armen und Verbrechern eine Aushebung durch. Mit der Schar, die er so gesammelt hatte, brachte er jeden aus dein Stamm, zu dem er kam, dazu, sich seiner Auffassung anzuschließen. (4) Er feuerte die Leute an, um der gemeinsamen Freiheit willen zu den Waffen zu greifen, und konnte nun, da er über ein starkes Truppenaufgebot verfügte, seine Gegner, die ihn kurz zuvor aus der Stadt gejagt hatten, aus dem Stamm vertreiben. Seine Anhänger erklärten ihn zum König, (5) Er schickte nach allen Richtungen Gesandtschaften und beschwor die Stämme, dem geleisteten Eid treu zu bleiben. (6) Es gelang ihm schnell, die Senonen, Parisier, Pictonen, Cadurcer, Turonen, Aulercer, Lemovicen, Anden und alle übrigen Stämme, die an den Ozean grenzen, zum Anschluß zu bewegen. Mit allgemeiner Zustimmung wurde ihm der Oberbefehl übertragen. (7) Sobald er dieses Amt übernommen hatte, verlangte er von allen Stämmen die Stellung von Geiseln und forderte sie auf, ihm rasch eine bestimmte Anzahl von Soldaten zuzuführen, (8) Gleichzeitig setzte er fest, wie viele Waffen jeder Stamm in seinem Gebiet herstellen sollte und bis zu welchem Termin. Besonders aber kümmerte er sich um eine Reiterei. (9) Dabei verband er höchste Gründlichkeit mit größter Strenge in der Ausübung seiner Gewalt. Durch harte Strafen zwang er auch Zögernde zu Gehorsam, (10) denn bei größeren Vergehen ließ er die Schuldigen nach Anwendung aller Arten von Foltern verbrennen, bei weniger schwerwiegenden Anlässen ließ er ihnen die Ohren Abschneiden oder ein Auge ausstechen und schickte sie nach Hause zurück, um den anderen einen Beweis seiner Strenge zu geben und sie durch die Härte der Strafe in Schrecken zu versetzen. 5 (1) Auf Grund dieser Strafmaßnahmen konnte er schnell ein Heer zusammenziehen und schickte den Cadurcer Lucterius, einen höchst verwegenen Mann, mit einem Teil der Truppen ins Gebiet der Rutener. Er selbst setzte sich ins Land der Bituriger in Marsch. (2) Als er dort eintraf, schickten die Bituriger Gesandte an die Haeduer, unter deren Schutz sie standen, und baten um Unterstützung, damit sie den Truppen der Feinde wirksamer begegnen könnten. (3) Auf Rat der Legaten, die Caesar beim Heer zurückgelassen hatte, schickten die Haeduer den Biturigern Reiterei und Fußtruppen zu Hilfe. (4) Als diese an den Fluß Liger kamen, der die Grenze zwischen dem Land der Bituriger und dem der Haeduer bildet, blieben sie dort einige Tage, und da sie nicht wagten, den Fluß zu überschreiten, kehrten sie nach Hause zurück (5) und meldeten unseren Legaten, sie seien zurückgekehrt, weil sie einen Verrat der Bituriger befürchtet hätten. Es sei ihnen bekannt geworden, daß diese geplant hätten, die Haeduer nach dem Obergang über den Fluß einzuschließen, und zwar die Bituriger selbst von der einen Seite, die Arverner von der anderen. (6) Ob die Haeduer aus diesem den Legaten angegebenen Grund oder in verräterischer Absicht so handelten, scheint nicht mit Sicherheit behauptet werden zu können, weil wir darüber nichts Genaues wissen. (7) Die Bituriger schlossen sich Jedenfalls nach Abzug der Haeduer sofort den Arvernern an. 6 (1) Als Caesar diese Vorgänge nach Italien gemeldet wurden, brach er ins transalpinische Gallien auf, da er zudem sah, daß die Verhältnisse in Rom auf Grund des energischen Eingreifens von Cn. Pompeius wieder in geordnete Bahnen gelenkt worden waren. (2) Als er in Gallien eintraf, stand er vor der großen Schwierigkeit, einen Weg zu finden, um zu seinem Heer stoßen zu können. (3) Denn er erkannte, daß die Legionen, wenn er sie in die Provinz beriefe, auf dem Marsch in seiner Abwesenheit in Kämpfe verwickelt würden. (4) Andererseits sah er, daß er sein Leben nicht einmal den Stämmen, die zu diesem Zeitpunkt noch ruhig schienen, ohne weiteres anvertrauen konnte, wenn er selbst zum Heer eilte. 7 (1) Inzwischen gelang es dem Cadurcer Lucterius, der zu den Rutenern gesandt worden war, diesen Stamm für einen Bund mit den Arvernern zu gewinnen. (2) Er zog weiter zu den Nitiobrogern und Gabalern , empfing von beiden Stämmen Geiseln und versuchte mit einer großen Truppe, die er mittlerweile aufgestellt hatte, in Richtung auf Narbo in die römische Provinz einzufallen (3) Als Caesar davon Meldung erhielt, glaubte er, alle anderen Pläne zurückstellen zu müssen, um nach Narbo aufzubrechen. (4) Als er dort eintraf, beruhigte er die verängstigten Bewohner, legte Schutztruppen zu den Rutenern, die in der Provinz wohnen, und zu den arecomischen Volcern und Tolosaten, ebenso in die Umgebung von Narbo an Orte, die dem Feind zunächst gelegen waren. Gleichzeitig befahl er, daß sich ein Teil der Truppen aus der Provinz und die Ersatzmannschaften, die er aus Italien mitgebracht hatte, im Gebiet der Helvetier das an das der Arverner stößt, sammeln sollten. 8 (1) Während sich Lucterius schon auf Grund dieser Vorsorgemaßnahmen aufhalten ließ und fernblieb, weil er glaubte es sei gefährlich, in den von Truppen geschätzten Bereich einzudringen, brach Caesar zu den Helviern auf. (2) Obwohl das Cevennengebirge, das das Gebiet der Arverner von dem der Helvier trennt, in der kältesten Jahreszeit durch hohen Schnee einen Marsch erschwerte, gelangte Caesar trotzdem an die Grenzen der Arverner, nachdem er unter höchster Anstrengung der Soldaten den Schnee sechs Fuß hoch hatte wegräumen und die Wege freilegen lassen. (3) Die Arverner glaubten, sie seien durch die Cevennen wie durch eine Mauer geschätzt, denn in dieser Jahreszeit hatte es bisher dort nicht einmal für einen einzelnen Menschen einen passierbaren Fußweg gegeben. Sie waren daher ahnungslos, als sie plötzlich überwältigt wurden. Caesar befahl den Reitern umherzustreifen, soweit sie könnten, und die Feinde in möglichst großen Schrecken zu versetzen. (4) Durch Gerüchte und Boten drang die Kunde von diesen Ereignissen schnell zu Vercingetorix. Die Arverner umringten ihn alle in höchstem Schrecken und beschworen ihn, für die Sicherheit ihres Besitzes zu sorgen und nicht zuzulassen, daß die Feinde sie ausplünderten, zumal er sehe, daß sie die Hauptlast des Krieges zu tragen hätten. (5) Ihre Bitten veranlaßten Vercingetorix, sein Lager bei den Biturigern abzubrechen und sich ins Gebiet der Arverner zu wenden. 9 (1) Caesar blieb jedoch nur zwei Tage in dieser Gegend. Da er Vercingetorix so eingeschätzt hatte, wie er sich dann tatsächlich verhielt, verließ er das Heer unter dem Vorwand, Ersatztruppen und Reiterei sammeln zu wollen, und setzte den jungen Brutus an die Spitze der zurückbleibenden Truppen. (2) Er wies ihn an, die Reiterei nach allen Richtungen möglichst weit ausschwärmen zu lassen. Er selbst werde sich bemühen, nicht länger als drei Tage vom Lager abwesend zu sein. (3) Nachdem er dies geregelt hatte, gelangte er in Gewaltmärschen nach Vienna, ohne daß sein gesamtes Heer etwas davon ahnte. (4) Dort nahm er die Reiterei, die er vor vielen Tagen nach Vienna vorausgeschickt hatte, in ausgeruhtem Zustand in Empfang und eilte sodann, ohne den Marsch bei Tag oder Nacht zu unterbrechen, durch das Gebiet der Haeduer zu den Lingonen, wo zwei Legionen im Winterlager standen. Falls die Haeduer auch den Plan faßten, etwas gegen ihn zu unternehmen, wollte er ihnen durch Schnelligkeit zuvorkommen. (5) Gleich bei seiner Ankunft sandte er den Marschbefehl an die übrigen Legionen und zog alle Truppen an einem Ort zusammen, ehe die Arverner auch nur die Nachricht von seiner Ankunft erhalten konnten. (6) Als Vercingetorix dies bekannt wurde, führte er sein Heer wieder zu den Biturigern zurück und brach von da auf, um Gorgobina, eine Stadt der Bojer, zu bestürmen. Caesar hatte die Bojer im Krieg gegen die Helvetier besiegt, dort angesiedelt und dem Herrschaftsbereich der Haeduer zugewiesen. 10 (1) Dieses Ereignis brachte Caesars Planung in große Schwierigkeiten: Wenn er die Legionen für den Rest des Winters an einem Ort konzentrierte, lief er Gefahr, daß nach einem Sieg des Vercingetorix über Tributpflichtige der Haeduer ganz Gallien abfiel, weil dann offenkundig wäre, daß Caesar die befreundeten Stämme nicht schützte. Wenn er dagegen früher aus dem Winterlager abzog, konnte es infolge des erschwerten Nachschubs bei der GetreideversorL7unz Engpässe geben. (2) Dennoch erschien es ihm vorrangig, alle Schwierigkeiten auf sich zu nehmen, ehe er auf Grund einer schmachvollen Niederlage das Vertrauen aller seiner Schutzbefohlenen verlor. (3) Er forderte daher die Haeduer dringend auf, Nachschub herbeizuschaffen, und schickte Boten zu den Bojern voraus, die seine Ankunft melden und sie ermahnen sollten, treu zu bleiben und dem Ansturm der Feinde beherzt Widerstand zu leisten. (4) Nachdem er zwei Legionen und den Troß des gesamten Heeres in Agedincum zurückgelassen hatte, setzte er sich in Richtung auf die Bojer in Marsch. 11 (1) Als er am folgenden Tag nach Vellaunodunum, einer Stadt der Senonen, kam, beschloß er, sie im Sturm zu nehmen, um keine Feinde hinter sich zurückzulassen und dadurch den Nachschub an Getreide zu erleichtern. In zwei Tagen schloß er die Stadt mit einem Belagerungswall ein. (2) Als am dritten Tag Gesandte aus der Stadt mit einem Kapitulationsangebot erschienen, befahl Caesar, die Waffen abzuliefern, das Zugvieh herauszuschaffen und 600 Geiseln zu stellen. (3) Dann ließ er den Legaten C. Trebonius zurück, der diese Maßnahmen durchfuhren sollte. Um so schnell wie möglich an das Ziel seines Marsches zu gelangen, brach er selbst nach Cenabum, einer Stadt der Carnuten, auf. (4) Sobald diese die Nachricht von der Belagerung der Stadt Vellaunodunum erhalten hatten, stellten sie eine Truppe auf, um sie zum Schutz der Stadt dorthin zu schicken. ]Dabei gingen sie davon aus, daß sich die Belagerung von Vellaunodunum über längere Zeit hinziehen werde. Caesar traf jedoch schon nach zwei Tagen vor Cenabum ein. (5) Er errichtete vor der Stadt ein Lager, verschob die Erstürmung jedoch wegen der fortgeschrittenen Tageszeit auf den nächsten Tag. Er befahl den Soldaten aber, alles dafür bereitzustellen, (6) und wies zudem zwei Legionen an, bewaffnet zu schlafen, weil eine Brücke über den Liger nach Cenabum führte, so daß er fürchten mußte, dar die Einwohner nachts aus der Stadt flüchteten. (7) Tatsächlich verließen die Einwohner kurz vor Mitternacht in aller Stille die Stadt und begannen, den Fluß zu überschreiten. (8) Als Späher dies Caesar meldeten, ließ er die Legionen, denen er befohlen hatte, kampfbereit zu bleiben, die Tore in Brand stecken und eindringen. (9) Er bekam die Stadt in seine Gewalt und nahm bis auf eine ganz geringe Zahl von Feinden alle gefangen, da die schmale Brücke und die anschließenden engen Wege der Menge die Flucht abgeschnitten hatten. Caesar ließ die Stadt plündern und anzünden. Die Beute schenkte er den Soldaten. Anschließend führte er das Heer über den Liger und gelangte in das Gebiet der Bituriger. 12 (1) Sobald Vercingetorix von Caesars Eintreffen erfuhr, gab er die Belagerung von Gorgobina auf und zog ihm entgegen. (2) Caesar hatte inzwischen beschlossen', die auf seinem Weg liegende Stadt der Bituriger, Noviodunum, anzugreifen. (3) Als aus dieser Stadt Gesandte mit der Bitte zu ihm kamen, den Einwohnern zu verzeihen und ihr Leben zu schonen, gab er, um sein Vorhaben mit der gleichen Schnelligkeit zu Ende zu führen, die ihm in den meisten Fällen Erfolg gebracht hatte, den Befehl, die Waffen auszuliefern, Pferde zu beschaffen und Geiseln zu stellen. (4) Schon war ein Teil der Geiseln übergeben worden und die Durchführung der anderen Maßnahmen im Gange, wozu Centurionen und einige Soldaten in die Stadt geschickt worden waren, die Waffen und Zugvieh anfordern sollten, da wurde von fern die Reiterei der Feinde sichtbar, die die Spitze des Heereszuges des Vercingetorix bildete. (5) Kaum erblickten die Einwohner der Stadt die Reiter, als sie auch schon Hoffnung auf Unterstützung schöpften. Sie erhoben ein Geschrei, gingen daran, zu den Waffen zu greifen, die Tore zu schließen und die Mauern zu besetzen. (6) Als die Centurionen in der Stadt aus dem Gebaren der Gallier entnahmen, daß diese feindliche Pläne faßten, zogen sie ihr Schwert, besetzten die Tore und konnten so alle ihre Soldaten unverletzt zurückbringen. 13 (1) Caesar befahl, die Reiterei aus dem Lager zu führen, und begann ein Reitergefecht. Da seine Reiter Mühe hatten, sich zu behaupten, sandte er ihnen etwa 400 2ermanische Reiter zu Hilfe, die er von Anfang an mit sich zu führen pflegte. (2) Die Gallier konnten ihrem Ansturm nicht standhalten und wurden in die Flucht geschlagen, so daß sie sich unter großen Verlusten zu ihrem Hauptheer zurückzogen. Ihre Niederlage wiederum versetzte die Einwohner der Stadt in Schrecken, so daß sie die Männer eefan2ensetzten, die ihrer Ansicht nach das Volk aufgehetzt hatten, und sie Caesar auslieferten. Dann ergaben sie sich ihm. (3) Daraufhin brach Caesar zur Stadt Avaricum auf. Sie ist die größte Stadt im Gebiet der Bituriger, am stärksten befestigt und in einer sehr fruchtbaren Landschaft gelegen. Caesar hatte die Zuversicht, er werde den Stamm der Bituriger in seine Gewalt bringen, wenn er Avaricum eingenommen hätte. 14 (1) Nach so vielen aufeinander folgenden Niederlagen in Vellaunodunum, Cenabum und Noviodunum berief Vercingetorix seine Anhänger zu einer Versammlung ein. (2) Er legte dar, daß man den Krieg nun auf ganz andere Weise führen müsse als bisher. Mit allen Mitteln müsse man sich bemühen, den Römern die Möglichkeit zu nehmen, für Futter und Nachschub zu sorgen. (3) Dies sei einfach, weil sie selbst über eine überaus starke Reiterei verfügten und ihnen die Jahreszeit gelegen komme. (4) Da kein Futter geschnitten werden könne, müßten ,ich die Feinde notwendigerweise zerstreuen, um auf den Gehöften Futter anzufordern; alle diese Abteilungen könnten die Reiter Tag für Tag aufreiben. (5) Außerdem müßten sie um der gemeinsamen Rettung Willen alle privaten Interessen hintanstellen. Es sei daher notwendig, alle Gehöfte und Dörfer, auf die man stoße, in Brand zu setzen, und zwar von den Grenzen der Bojer ab im Bereich des gesamten Gebietes, wohin sich vermutlich die Römer wenden könnten, um Futter zu beschaffen. (6) Ihnen selbst stehe ein großer Vorrat zur Verfügung, weil sie die Bevölkerung des Gebietes, in dem Krieg geführt werde, unterstütze. (7) Die Römer jedoch würden entweder den Mangel nicht aushalten oder sich nur unter großer Gefahr weiter vom Lager entfernen. (8) Es sei gleichgültig, ob sie sie selbst töteten oder ihres Trosses beraubten, denn nach dessen Verlust könnten die Römer nicht weiter Krieg führen. (9) Es sei aber zudem nötig, die Städte in Brand zu stecken, die nicht auf Grund ihrer Befestigung oder ihrer natürlichen Lage vor jeder Gefahr sicher seien, damit es weder für ihre eigenen Truppen Zufluchtsorte gebe, wenn sie den Kriegsdienst verweigern wollten, noch den Römern die Möglichkeit geboten werde, Nachschub und Beute in großen Mengen wegzuschleppen. (10) Wenn diese Maßnahmen auch schwerwiegend und hart erschienen, so müsse es doch noch als viel härter erscheinen, wenn ihre Kinder und Frauen in die Sklaverei verschleppt würden, sie selbst aber den Tod fänden. Falls sie besiegt würden, trete dies aber notwendig ein. 15 (1) Nachdem dieser Vorschlag allgemein gebilligt worden war, wurden an einem Tag mehr als 20 Städte der Bituriger in Brand gesteckt. (2) Dasselbe geschah beiden übrigen Stämmen. Ringsum konnte man die Brände sehen. Obwohl alle großen Schmerz darüber empfanden, stellten sie sich als tröstliche Aussicht vor Augen, daß sie das Verlorene sicherlich schnell wiedergewinnen würden, weil sie den Sieg schon fast in Händen hätten. (3) In ihrer gemeinsamen Versammlung beriet man hinsichtlich Avaricums, ob es richtig sei, die Stadt anzuzünden oder sie zu verteidigen. (4) Die Bituriger fielen allen Galliern zu Füßen und baten inständig, man möge sie nicht zwingen, die schönste Stadt fast ganz Galliens, die ein Schutz und Schmuck für den Stamm sei, mit ihren eigenen Händen anzuzünden. (5) Sie versicherten, man könne die Stadt wegen ihrer Lage leicht verteidigen, da sie der Fluß und ein Sumpf beinahe auf allen Seiten einschlössen und es infolgedessen nur einen einzigen und sehr schmalen Zugang gebe. (6) Obwohl Vercingetorix zunächst abriet, gab er dann auf Grund der Bitten der Bituriger und des Mitleids der umstellenden Menge nach, so daß man auf ihre Wünsche einging und geeignete Verteidiger für die Stadt aussuchte. 16 (1) Vercingetorix folgte Caesar in kleineren Marschabschnitten ständig unmittelbar nach und wählte für sein Lager einen Ort aus, der durch Wälder und Sümpfe geschützt war und von Avaricum 16 Meilen entfernt lag. (2) Durch ständige Kundschaftet erfuhr er zu den verschiedenen Tageszeiten, was bei Avaricum geschah, und gab entsprechende Anordnungen. (3) Er beobachtete alle unsere Abteilungen, die Futter und Getreide beschaffen sollten. Wenn sie sich zerstreuten oder notwendigerweise weiter vorrückten, griff er sie an und fügte ihnen große Verluste zu, auch wenn unsere Truppen Gegenmaßnahmen ergriffen, soweit sie durch kluge Berechnung Vorsorge treffen konnten, indem sie zu stets wechselnden Zeiten und auf verschiedenen Wegen ausrückten. 17 (1) Caesar hatte sein Lager an der Seite der Stadt errichtet, wo sich ein schmaler Zugang bot, der, wie oben erwähnt, vom Fluß und vom Sumpf freigelassen wurde. Er begann, einen Belagerungsdamm vorzubereiten, Laufgänge heranzuführen und zwei Türme zu errichten, denn das Gelände machte es unmöglich, die Stadtrings mit einem Wall einzuschließen. (2) Die Bojer und Haeduer forderte er unablässig auf, für Getreidenachschub zu sorgen, doch da die einen den Forderungen ohne den geringsten Eifer nachkamen, brachten sie ihm auch wenig Unterstützung, während die anderen selbst über wenig Möglichkeiten verfügten, weil ihr Stamm klein und schwach war und sie selbst das, was sie hatten, schnell verbrauchten. (3) Dadurch wurde das Heer von schwerem Mangel an Getreide bedrängt, weil die Bojer arm, die Haeduer aber nachlässig waren. Zudem waren die Gehöfte in Brand gesetzt worden, so daß es dahin kam, daß die Soldaten über mehrere Tage hin Oberhaupt kein Korn hatten und nur dadurch den äußersten Hunger stillen konnten, daß sie aus weiter entfernt liegenden Dörfern Vieh herbeitrieben. Dennoch wurde bei ihnen keine Äußerung laut, die der Hoheit des römischen Volkes und ihrer vorangegangenen Siege unwürdig gewesen wäre. (4) ja, als Caesar während der Belagerungsarbeiten die einzelnen Legionen ansprach und sagte, er werde die Belagerung aufgeben, wenn sie den Nahrungsmangel als zu hart empfänden, forderten alle von ihm, dies nicht zu tun. (5) Sie hätten unter seinem Kommando mehrere Jahre lang ihren Dienst als Soldaten so versehen, daß sie keine Schande auf sich nähmen und niemals unverrichteter Dinge abzögen. (6) Dies allerdings würden sie als eine Schmach ansehen, wenn sie die begonnenen Belagerungsarbeiten im Stich ließen. (7) Lieber wollten sie alle Härten aushalten, als den römischen Bürgern, die infolge des Treubruchs der Gallier in Cenabum umgekommen seien, kein Totenopfer zu bringen. (8) Sie gaben auch den Centurionen und Militärtribunen den Auftrag, als ihre Wortführer Caesar dasselbe vorzutragen. 18 (1) Als die Türme schon in die Nähe der Mauer vorgerückt waren, erfuhr Caesar von Gefangenen, daß Vercingetorix sein Lager näher in Richtung auf Avaricum verlegt habe, weil ihm das Futter ausgegangen sei. Vercingetorix selbst sei mit der Reiterei und kampfbereiten Truppen, die gewöhnlich zusammen mit den Reitern kämpften, nach Avaricum aufgebrochen. Er habe die Absicht, uns in der Gegend in einen Hinterhalt zu locken, die, wie er annahm, unsere Soldaten am nächsten Tag zum Futterholen aufsuchen würden. (2) Als Caesar dies erfahren hatte, brach er um Mitternacht in aller Stille auf und gelangte morgens zum Lager der Feinde. (3) Da diese durch Kundschafter schnell die Nachricht von seinem Anrücken erhalten hatten, verbargen sie ihre Wagen und ihr Gepäck in dichtem Waldgelände und stellten ihre gesamten Truppen an einem erhöhten und unbewaldeten Ort auf. (4) Auf diese Meldung hin ließ Caesar schnell das leichte Gepäck zusammentragen und sich zum Kampf bereitmachen. 19 (1) Es handelte sich um einen von unten sanft ansteigenden Hügel, der auf fast allen Seiten von einem unzugänglichen und hinderlichen Sumpf umgeben war. Dieser hatte eine Breite von nicht mehr als 50 Fuß. (2) Die Gallier brachen die Knüppelwege über den Sumpf ab und verharrten im Vertrauen auf die Gunst des Geländes auf dem Hügel. Nachdem sie sich vorher nach Gauen aufgeteilt hatten, besetzten sie gleichzeitig alle flachen Stellen und Senkungen des Sumpfgeländes mit dazu bestimmten Schutzmannschaften. (3) So waren sie gerüstet, von ihrem erhöhten Standpunkt aus die Römer zu bedrängen, falls diese versuchen sollten, über das Sumpfgelände hinwegzustürmen, und dabei steckenblieben, Wenn man die geringe Entfernung zwischen den Gegnern sah, mußte man annehmen, daß beide Seiten für den Kampf die gleichen strategischen Vorteile hatten. Wenn man Jedoch unsere ungleich schlechtere Ausgangslage durchschaute, erkannte man, daß die Feinde sich dort nur in einer leeren Verstellung demonstrativ aufgestellt hatten. (4) Als die Soldaten sich darüber empörten, daß die Feinde über eine so kleine Entfernung hinweg ihren Anblick ertragen könnten und das Zeichen zum Angriff verlangten, erklärte ihnen Caesar, wie viele Verluste ein Sieg notwendigerweise kosten würde und wie viele tapfere Männer dabei fallen würden. (5) Da er sehe, daß sie so von Mut erfüllt seien, daß sie um seines Ruhmes willen keine Gefahr scheuten, müsse man ihn der höchsten Rücksichtslosigkeit anklagen, wenn er nicht ihr Leben über sein Wohlergehen stelle. (6) So beruhigte er die Soldaten, führte sie am selben Tag ins Lager zurück und ging daran, die noch ausstehenden Maßnahmen durchzuführen, die sich auf die Belagerung der Stadt bezogen. 20 (1) Als Vercingetorix zu seinen Leuten zurückkehrte, bezichtigten sie ihn des Verrats, weil er das Lager zu nahe an die Römer verlegt habe, weil er sich mit der gesamten Reiterei entfernt, gleichzeitig jedoch so umfangreiche Truppen ohne Führung zurückgelassen habe und weil nach seinem Abzug die Römer unter derart 2ünstieen Umständen und so schnell eingetroffen seien. (2) Dies alles habe nicht zufällig und ohne seine Planung eintreten können. Vercingetorix wolle die Herrschaft über Gallien lieber mit Caesars Einwilligung ausüben, als sie ihrem Wohlwollen zu verdanken. (3) Auf diese Anklagen antwortete Vercingetorix folgendes: Aus Futtermangel und weil sie selbst ihn dazu aufgefordert hätten, habe er das Lager verlegt. Das günstige Gelände, das auch ohne Befestigung schon ausreichend Schutz biete, habe ihn bewogen, näher bei den Römern in Stellung zu gehen. (4) In dem Sumpfgelände habe man nicht mit einem Eingreifen der Reiterei rechnen dürfen, die aber da, wohin sie gezogen seien, sehr genützt habe. (5) Er habe bei seinem Aufbruch in voller Absicht niemandem den Oberbefehl übergeben, um zu verhindern, daß sich der Betreffende auf Drängen der Menge zum Kämpfen hätte fortreißen lassen, denn er sehe, daß sie das alle auf Grund ihrer mangelnden Ausdauer anstrebten, weil sie die Mühen nicht länger ertragen könnten. (6) Wenn die Römer in der Zwischenzeit zufällig eingetroffen seien, schulde man dem Glück Dank, sei dies aber auf Grund des Verrats eines Galliers geschehen, müsse man diesem danken. Denn von der Anhöhe aus hätten sie die geringe Anzahl der Römer erkennen und mit Geringschätzung auf ihre Tapferkeit herabblicken können, denn die Römer hätten keinen Kampf gewagt, sich vielmehr schändlich ins Lager zurückgezogen. (7) Er strebe nicht danach, durch Verrat von Caesar die Herrschaft zu erlangen, die er durch einen Sieg über ihn erringen könne, der ihm selbst und allen Galliern schon sicher sei. ja, er werde ihnen die Herrschaft dann sogar zurückgeben, wenn es ihnen scheinen daß sie durch ihn weniger ihre Freiheit erlangten als ihm vielmehr eine Ehre erwiesen. (8) Damit ihr erkennt, daß ich die Wahrheit spreche, sagte er, hört euch die römischen Soldaten an! (9) Damit führte er Sklaven vor, die er wenige Tage zuvor beim Futterholen ergriffen und durch Hunger und Fesseln bis aufs Blut gefoltert hatte. (10) Sie waren schon darüber belehrt worden, was sie auf Fragen zu antworten hätten. Sie behaupteten, sie seien Legionssoldaten und Hunger und Entbehrung hätten sie dazu getrieben, heimlich das Lager zu verlassen, um zu versuchen, auf den Feldern vielleicht etwas Getreide oder Vieh aufzutreiben. (11) Von ähnlichem Mangel sei das ganze Heer betroffen, und keiner habe noch genügend Kräfte, um die anstrengende Schanzarbeit auszuhalten. Daher habe der Oberbefehlshaber beschlossen, innerhalb von drei Tagen das Heer abziehen zu lassen, wenn er bis dahin bei der Belagerung der Stadt nicht weitergekommen sei. (12) Dieses gute Ergebnis verdankt ihr mir, sagte Vercingetorix, den, ihr des Verrats beschuldigt. Dank meiner Bemühungen wurde, wie ihr seht, ein sehr großes, siegreiches Heer durch Hunger fast aufgerieben, ohne daß euer Blut geflossen wäre. Ich habe dafür gesorgt, daß kein Stamm das Heer in seinem Gebiet aufnimmt, wenn es sich schmachvoll durch die Flucht zu retten sucht. 21 (1) Die ganze Menge schrie Beifall und lärmte nach ihrem Brauch mit den Waffen, wie es die Gallier zu tun gewohnt sind, wenn ihnen die Rede eines Mannes gefällt: Vercingetorix sei ihr oberster Führer, und man dürfe nicht an seiner Treue zweifeln, auch könne der Krieg nicht nach einer besseren Methode geführt werden. (2) Sie beschlossen, aus der Gesamtheit der Truppen 10000 auserwählte Leute zur Unterstützung in die Stadt zu schicken, da sie der Ansicht waren, (3) daß man den Biturigern nicht allein die Rettung aller überlassen dürfe. Sie sahen ein, daß es fast die Entscheidung über den endgültigen Sieg bedeute, wenn sie diese Stadt hielten. 22 (1) Der einzigartigen Tapferkeit unserer Soldaten begegneten die Gallier mit Maßnahmen aller Art, da sie überaus große Geschicklichkeit und höchste Eignung dafür besitzen, alles nachzuahmen und auszufahren, was man ihnen vormacht. (2) So fingen sie die Mauersicheln Mit Schlingen auf und zogen sie mit Winden nach innen, wenn sie sie festgemacht hatten. Den Damm unterminierten sie mit Tunneln, und das um so geschickter, als es bei ihnen viele Bergwerke gibt, so daß ihnen alle Arten von Tunnelbau bekannt und geläufig sind. (3) überall auf der gesamten Mauer errichteten sie mit Platten gedeckte Türme und umgaben sie mit Leder. (4) Dann setzten sie in häufigen Ausfällen bei Tag und bei Nacht den Damm in Brand oder griffen die Soldaten an, die mit den Belagerungsarbeiten beschäftigt waren. Im gleichen Maße, wie sich unsere Türme mit dem ständig höher werdenden Damm hoben, (5) ließen sie auch ihre Türme wachsen, indem sie die senkrechten Eckbalken zu neuen Stockwerken verbanden. Sie hielten unsere Aufschüttungsgeräte durch angespitzte und vorn angebrannte Pfähle, glühenden Pech uns Steine von großem Gewicht auf und verhinderten so ihre Annäherung an die Mauer. 23 (1) Die gallischen Mauern haben in der Regel folgende Gestalt: Gerade Bauhölzer werden hintereinander senkrecht zur Mauerrichtung mit gleichem Zwischenraum etwa zwei Fuß voneinander entfernt auf die Erde gelegt. (2) Sie werden nach innen zu verbunden und mit gewaltigen Erdaufschüttungen verkleidet. (3) Die erwähnten Zwischenräume werden nach außen hin mit großen Felsbrocken ausgefüllt. Wenn dies als Grundlage angelegt und festgestampft worden ist, wird eine weitere Schicht oben darauf gesetzt, und zwar so, daß man den gleichen Abstand wahrt, so daß die Bauhölzer nicht miteinander in Berührung kommen, sondern bei gleichem Zwischenraum einzeln für sich liegen, jedoch durch die dazwischen eingelassenen Felsbrocken eng zusammengehalten werden. (4) So wird das ganze Bauwerk zusammengefügt bis die Mauer auf ihre richtige Höhe gebracht worden it. (5) Durch das abwechselnde Anbringen von Hölzern und Felsgestein, die in geraden Reihen ordentlich geschichtet sind, wirkt das Bauwerk hinsichtlich seines abwechslungsreichen Aussehens nicht häßlich und besitzt für seinen Zweck und die Verteidigung einer Stadt höchste Eignung, weil die Steine Schutz vor Feuer gewähren und das Holzwerk gegen den Sturmbock Widerstand leistet und weil zudem meist noch 40 Fuß lange Querhölzer das Werk nach innen zu verstärken, so daß es weder durchbrochen noch auseinandergezerrt werden kann. 24 (1) Obwohl diese zahlreichen Hindernisse einem Sturm im Weg standen, die Soldaten zudem während der ganzen Zeit durch Kälte und ständigen Regen aufgehalten wurden, überwanden sie in ununterbrochener Anstrengung alle Schwierigkeiten und errichteten innerhalb von 25 Tagen einen 330 Fuß breiten und 80 Fuß hohen Damm. (2) Als dieser fast die feindliche Stadtmauer berührte und Caesar nach seiner Gewohnheit bei dem Bauwerk übemachtete und die Soldaten anfeuerte, auch nicht einen Augenblick die Arbeit zu unterbrechen, bemerkte man kurz vor der 3. Nachtwache, daß Rauch aus dem Damm aufstieg. Die Feinde hatten ihn mit Hilfe eines unterirdischen Ganges in Brand gesetzt. (3) Im selben Augenblick erhoben sie auf der ganzen Mauer das Kampfgeschrei und machten aus zwei Toren auf beiden Seiten der Belagerungstürme einen Ausfall. (4) Andere warfen von ferne Fackeln und trockenes Holz von der Mauer auf den Belagerungsdamm und gossen Pech und andere Brennstoffe herab, mit denen d7as Feuer angefacht werden konnte, so daß es kaum möglich war zu überlegen, wo man zuerst hinlaufen oder an welcher Stelle man zuerst Abhilfe schaffen sollte. (5) Da auf Caesars Befehl immer zwei Legionen vor dem Lager Wache hielten und sich noch mehr Soldaten gemäß der Einteilung in Schichten bei der Arbeit befanden, geschah es trotz allem schnell, daß die einen dem feindlichen Ausfall Widerstand entgegensetzten, die anderen die Türme zurückschoben und den Damm auseinanderrissen, während die Menge der Soldaten aus dem Lager zum Löschen herbeilief. 25 (1) Die Nacht ging schon zu Ende, als noch überall gekämpft wurde; die Feinde schöpften immer aufs neue Hoffnung auf den Sieg, um so mehr, als sie sahen, daß die Schutzwände der Türme in Flammen aufgegangen waren, und zudem bemerkten, daß unsere Soldaten ohne Deckung nur schwer zu Hilfe kommen konnten. Sie selbst wechselten immer wieder erschöpfte Soldaten gegen neue aus und waren der Meinung, die Rettung ganz Galliens hänge von dieser kurzen Zeitspanne ab. Da geschah etwas vor unseren Augen, was so bemerkenswert schien, daß wir glauben, es nicht übergehen zu dürfen. (2) Vor dem Tor der Stadt stand ein Gallier, dem von Hand zu Hand Pech und Talgklumpen zugereicht wurden, die er in Richtung auf einen Turm ins Feuer warf. Da durchbohrte ihn rechts ein Skorpion, so daß er tot zu Boden fiel. (3) Einer der ihm zunächst Stehenden stieg über den Gefallenen hinweg und übernahm seine Aufgabe. (4) Als auch ihn ein in derselben Richtung geschleuderter Skorpion tötete, folgte ihm ein dritter und diesem ein vierter. Der Platz wurde nicht eher von den Kämpfern geräumt, als bis wir den Damm gelöscht und die Feinde überall zurückgedrängt hatten, so daß der Kampf ein Ende fand. 26 (1) Da die Gallier alles versucht hatten, ihnen jedoch nichts gelungen war, faßten sie am folgenden Tag den Plan, aus der Stadt zu fliehen, was ihnen auch Vercingetorix zunächst dringend riet und jetzt befahl. (2) Sie hofften, dies ohne große eigene Verluste erreichen zu können, wenn sie den Versuch dazu in der Stille der Nacht unternähmen, denn das Lager des Vercingetorix war nicht weit von der Stadt entfernt, und das zusammenhängende Sumpfgelände, das dazwischenlag, mußte eine Verfolgung durch die Römer verzögern. (3) Schon bereiteten sie dieses Unternehmen nachts vor, als die Frauen plötzlich auf die Straße stürzten und sich weinend den Männern zu Füßen warfen. Sie baten flehentlich, sie selbst und ihre gemeinsamen Kinder nicht den Feinden zu einem schrecklichen Tod auszuliefern, da ihre von Natur aus schwachen Kräfte sie an einer Flucht hinderten. (4) Als sie jedoch sahen, daß die Männer bei ihrem Vorsatz blieben, weil in höchster Gefahr die Furcht kein Mitleid kennt, begannen sie zu schreien und den Römern die bevorstehende Flucht anzuzeigen. (5) Hierdurch erneut in Schrecken versetzt, fürchteten die Gallier, die römische Reiterei werde die Wege besetzen, und gaben ihr Vorhaben auf. 27 (1) Am nächsten Tag ließ Caesar einen Turm vorschieben und die Belagerungswerke vollenden, die er hatte bauen lassen. Plötzlich brach ein heftiger Regen los. Caesar bemerkte, daß die Wachen auf der Mauer infolgedessen weniger vorsichtig verteilt waren. Da befahl er seinen Soldaten, ihre Arbeiten auch etwas zu verzögern, weil er das Unwetter für sehr geeignet hielt, um einen Überraschungsangriff durchzuführen. Er gab den Soldaten die notwendigen Befehle (2) und ließ die Legionen sich in den Laufgängen insgeheim zum Kampf bereitmachen. Dann ermahnte er sie, sich nach so großen Anstrengungen endlich die Früchte des Sieges zu holen. Den Soldaten, die als erste die Mauern erstiegen, versprach er eine Belohnung und gab dann das Zeichen zum Angriff. (3) Von allen Seiten brachen sie hervor und besetzten schnell die ganze Mauer. 28 (1) Dieses unerwartete Ereignis versetzte die Feinde so in Schrecken, daß sie sich von der Mauer und den Türmen vertreiben ließen; sie stellten sich daher auf dem Marktplatz und auf etwas größeren freien Plätzen keilförmig auf, entschlossen, dem Feind in einer richtigen Schlacht bis zum Ende Widerstand zu leisten, wenn er ihnen irgendwo entgegentrete. (2) Als sie jedoch bemerkten, daß niemand auf die freien Plätze herunterkäme die Römer sich vielmehr rings auf der ganzen Mauer verteilten, fürchteten sie, es werde ihnen damit jede Hoffnung auf ein Entkommen genommen. Sie warfen ihre Waffen weg und versuchten alle zusammen, in einem Anlauf die entlegensten Teile der Stadt zu erreichen; (3) da sie sich auf Grund der engen Toreingänge selbst im Weg standen, töteten unsere Soldaten dort einen Teil von ihnen, während unsere Reiter andere, die schon aus den Toren hinausgelangt waren, niedermachten. (4) Niemand kümmerte sich um Beute. Der Mord in Cenabum und die anstrengende Belagerungsarbeit hatten unsere Soldaten so erregt, daß sie nicht einmal Greise, Frauen und Kinder schonten. (5) Von der ganzen Bevölkerung, deren Zahl etwa 40000 betragen hatte, konnten am Ende kaum 800, die beim ersten Kampfeslärm aus der Stadt geflohen waren, unversehrt zu Vercingetorix entkommen. (6) In tiefer Nacht nahm er die Flüchtigen in aller Stille auf, weil er fürchtete, daß ihr Zusammenströmen das Mitleid der Menge erregen und im Lager einen Aufstand verursachen würde. Er sorgte daher dafür, daß seine Freunde und die fahrenden Männer der Stämme sich schon fern vom Lager auf dem Weg verteilten, um die Flüchtigen nach Gruppen zu sondern und zu ihren Stammesgenossen zu bringen, je nachdem, welcher Bereich des Lagers einem der Stämme zugewiesen worden war. 29 (1) Am folgenden Tag berief Vercingetorix eine Versammlung ein, in der er sie beruhigte und aufforderte, den Mut nicht allzusehr sinken und sich durch die Niederlage nicht aus der Fassung bringen zu lassen. (2) Die Römer hätten nicht auf Grund ihrer Tapferkeit und nicht in einer offenen Schlacht gesiegt, sondern durch eine List und mit Hilfe ihrer Kenntnisse der Belagerungstechnik, worin sie selbst ganz unerfahren seien. (3) Wer etwa im Krieg erwarte, daß alles glücklich ausgehe, irre sich. (4) Er selbst sei nie dafür gewesen, Avaricum zu verteidigen; das könnten sie selbst bezeugen. Es sei dagegen der mangelnden Voraussicht der Bituriger und dem allzu bereitwilligen Nachgeben der übrigen zuzuschreiben, daß sie diese Nieder4e erlitten hätten. (5) Freilich werde er das schnell durch bedeutendere Siege wiedergutmachen. (6) Denn er werde energisch dafür sorgen, daß sich ihnen auch die Stämme anschlossen, die noch nicht auf der Seite der übrigen gallischen Stämme stünden, und er werde für ganz Gallien ein einheitliches Vorgehen in diesem Krieg erreichen. Dieser geneigten Haltung könne dann nicht einmal der gesamte Erdkreis widerstehen. Er habe dieses Ziel schon fast erreicht. (7) In der Zwischenzeit sei es nur billig, von ihnen zu verlangen, daß sie sich im allgemeinen Interesse daranmachten, ihr Lager zu befestigen, um unvorhergesehene Angriffe der Feinde leichter abwehren zu können. 30 (1) Diese Rede stieß bei den Galliern auf Zustimmung besonders deshalb, weil Vercingetorix trotz einer so großen Niederlage nicht den Mut verloren hatte, weil er sich nicht verborgen hatte und einem Auftreten vor der Menge nicht aus dem Weg gegangen war. (2) Gleichzeitig glaubten sie, er könne die Lage besser als die anderen übersehen und im voraus beurteilen, weil er sich von Anfang an dafür eingesetzt hatte, Avaricum in Brand zu stecken, später dann, es aufzugeben. (3) In dem Maße, wie Niederlagen sonst die Autorität des Feldherrn verringern, nahm sein Ansehen ganz im Gegenteil infolge der erlittenen Niederlage von Tag zu Tag zu. (4) Seine Behauptung, die übrigen Stämme zum Anschluß bewegen zu können, ließ gleichzeitig ihre Hoffnung steigen. Deshalb gingen die Gallier zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal daran, ein befestigtes Lager zu errichten, und die Leute, die diese Arbeit doch nicht gewöhnt waren, erfüllte ein solcher Eifer, daß sie glaubten, sie müßten sich allen Befehlen fügen und sie ausfahren. 31 (1) In nicht geringerem Maße, als er es versprochen hatte, setzte Vercingetorix alles daran, die übrigen Stämme zum Anschluß zu bewegen, wobei er die führenden Männer mit Geschenken und Versprechungen an sich zu locken suchte. (2) Unter ihnen wählte er die aus, die ihm für sein Vorhaben geeignet erschienen. jeder von ihnen konnte durch schlaue Reden oder freundschaftliche Beziehungen besonders leicht gewonnen werden. (3) Er sorgte dafür, daß die Leute, die nach dem Fall von Avaricum zu ihm zurückgeflohen waren, wieder Waffen und Kleidung erhielten. (4) Um die verringerten Streitkräfte aufzufüllen, forderte er gleichzeitig von den Stämmen die Stellung einer bestimmten Anzahl von Soldaten und gab an, weiche Zahl zu welchem Zeitpunkt in sein Lager zu bringen sei. Außerdem ließ er alle Bogenschützen, die es in Gallien in überaus großer Zahl gibt, sammeln und zu sich kommen. Durch diese Maßnahmen füllte er schnell die Verluste von Avaricum wieder auf. (5) In der Zwischenzeit traf Teutomatus, der König der Nitiobroger, mit einer großen Zahl eigener und aus Aquitanien angeworbener Reiter bei ihm ein. Teutomatus' Vater Ollovico hatte vom römischen Senat den Titel »Freund Roms« erhalten. 32 (1) Caesar blieb mehrere Tage in Avaricum, und da er dort in den Besitz einer bedeutenden Menge von Getreide und anderen Versorgungsgütern kam, ließ er das Heer sich nach der Anstrengung und der Entbehrung wieder erholen. (2) Da der Winter fast zu Ende war und die Jahreszeit selbst daher zur Eröffnung des Krieges drängte, hatte er beschlossen, gegen den Feind zu ziehen, um zu versuchen, ihn aus den Sumpf und Waldgebieten hervorzulocken oder durch eine Belagerung unter Druck zu setzen. Da kamen führende Männer der Haeduer als Gesandte zu ihm mit der Bitte, dem Stamm in einer äußersten Notlage zu helfen: (3) Es bestehe höchste Gefahr, denn obwohl sie seit alters her einen einzelnen Mann für das oberste Amt zu wählen pflegten, der dann für ein Jahr die königliche Gewalt innehabe, gebe es jetzt zwei, die dieses Amt führten, und jeder von ihnen behaupte, er sei gemäß den Gesetzen gewählt worden. (4) Der eine davon sei Convictolitavis, ein reicher und vornehmer junger Mann, der andere Cotus, der aus einer der ältesten Familien stamme und selbst über bedeutende Macht und eine einflußreiche Verwandtschaft verfüge. Sein Bruder Valetiacus habe im Jahr zuvor dasselbe Amt bekleidet. (5) Der gesamte Stamm stehe unter Waffen. Der Senat sei gespalten, und ebenso sei das Volk in Clientelen des einen oder des anderen aufgeteilt. Wenn dieser Konflikt weitere Nahrung erhalte, werde es dahin kommen, daß ein Teil des Stammes mit dem anderen kämpfe. Es hänge von seiner Umsicht und seinem Einfluß ab, daß dies nicht eintrete. 33 (1) Caesar hielt es zwar für schädlich, Krieg und Feind aus den Augen zu lassen, wußte jedoch auch, wieviel Schaden aus innenpolitischen Streitigkeiten gewöhnlich erwächst. Daher glaubte er, seine Aufmerksamkeit darauf richten zu müssen, daß ein so großer und dem römischen Volk so eng verbundener Stamm, den er selbst immer unterstützt und mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht hatte, nicht zu Gewalt und Waffen griffe. Ebenso wollte er verhüten, daß der sich unterlegen fühlende Stammesteil Hilfe von Vercingetorix hole. (2) Da es nach den Gesetzen der Haeduer den Inhabern des höchsten Amtes nicht gestattet war, das Stammesgebiet zu verlassen, beschloß er, selbst zu den Haeduern aufzubrechen, um den Anschein zu vermeiden, er habe in ihre Verfassung und ihre Gesetze eingegriffen. Er berief den gesamten Senat und die Vertreter zerstreitenden Parteien zu sich nach Decetia . (3) Als sich dort fast der gesamte Stamm eingefunden hatte, wurde Caesar darüber unterrichtet, daß bei einer heimlichen Zusammenkunft einiger weniger zu ungesetzlicher Zeit an einem ungesetzlichen Ort ein Bruder von dem anderen als gewählt ausgerufen worden sei. Da die Gesetze es untersagten, daß zwei Mitglieder einer Familie bei beider Lebzeiten zu Beamten gewählt würden, es auch streng verboten war, daß sie beide in dem Senat saßen, zwang Caesar Cotus daher, die Herrschaft niederzulegen, und ordnete an, daß Convictolitavis, (4) der nach Stammesbrauch in der beamtenlosen Zeit unter dem Vorsitz von Priestern gewählt worden war, das höchste Amt übernehmen solle. 34 (1) Nach diesem Schiedsspruch forderte Caesar die Haeduer dringend auf, ihren Streit und die innenpolitischen Gegensätze zu vergessen und alle diese Angelegenheiten hinten anzustellen, um sich ganz dem bevorstehenden Krieg zu widmen. Nach der endgültigen Niederwerfung Galliens dürften sie von ihm die Belohnungen erwarten, die sie verdient hätten. Jetzt sollten sie ihm rasch ihre ganze Reiterei und 10000 Fußsoldaten schicken, die er zur Sicherung des Getreidenachschubs an verschiedenen Stellen einsetzen wolle. Er teilte sein Heer in zwei Teile. (2) Vier Legionen übergab er Labienus, der sie in das Gebiet der Senonen und Parisier führen sollte, er selbst zog mit sechs Legionen am Fluß Elaver entlang ins Gebiet der Arverner in Richtung auf die Stadt Gergovia. Einen Teil der Reiterei wies er Labienus zu, während er selbst den Rest bei sich behielt. (3) Als Vercingetorix dies bekannt wurde, ließ er alle Brücken über den Fluß abbrechen und setzte sich am anderen Ufer in Marsch. 35 (1) Als jedes der beiden Heere in Sichtweite des anderen gekommen war und die Lager fast unmittelbar einander gegenüber errichtet wurden, schickte Vercingetorix Kundschaftet aus, um verhindern zu können, d7aß die Römer irgendwo eine Brücke schlügen, um die Truppen überzusetzen. Diese Lage stellte Caesar vor große Schwierigkeiten, denn es bestand die Gefahr, daß der Fluß ihn einen großen Teil des Sommers am Übergang hinderte, da der Elaver gewöhnlich nicht vor dem Herbst auf einer Furt überschritten werden kann. (2) Um das zu umgehen, errichtete er sein Lager an einer bewaldeten Stille in der Nähe einer der Brücken, die Vercingetorix hatte einreißen lassen, und blieb am folgenden Tag mit zwei Legionen dort heimlich zurück. (3) Wie gewohnt schickte er die übrigen Truppen mit dem gesamten Troß voraus und zog einige Cohorten so auseinander, daß es schien, als seien die Legionen vollzählig. (4) Er gab ihnen den Befehl, so weit wie möglich vorzurücken. Sobald er aus der Tageszeit schloß, sie seien am Lagerplatz angekommen, begann er, mit den Pfählen, deren unterer Teil unbeschädigt geblieben war, die Brücke wiederherzustellen. (5) Diese Arbeit wurde schnell vollendet, so daß Caesar die Legionen übersetzen konnte. Er wählte eine geeignete Stelle für das Lager aus und rief die übrigen Truppen zurück. (6) Als Vercingetorix davon erfuhr, zog er in Eilmärschen voraus, um nicht gegen seinen Willen zu einer Schlacht gezwungen zu werden. 36 (1) Nachdem er unterwegs fünfmal gelagert hatte, erreichte Caesar von hier aus Gergovia, wo es noch an demselben Tag zu einem leichten Reitergefecht kam. Dann besichtigte Caesar die Lage der Stadt. Da sie auf einem sehr hohen Berg lag und daher von allen Seiten nur schwer zugänglich war, gab Caesar den Gedanken an einen Sturmangriff auf und beschloß, auch eine Belagerung nicht früher zu beginnen, bis er eine reibungslose Getreideversorgung sicher gestellt hätte. (2) Vercingetorix hatte sein Lager in der Nähe der Stadt auf dem Stadtberg errichtet und um sich herum die Truppen der einzelnen Stämme jeweils gesondert in einigem Abstand lagern lassen. Da er trotzdem alle Erhebungen dieses Gebirgszuges, die Einblick in die Ebene gewährten, besetzt hatte, bot sein Heer einen schreckenerregenden Anblick. (3) Die Führer der einzelnen Stämme, die er zur Beratung des Kriegsplans ausgesucht hatte, ließ er jeden Morgen zu sich kommen, sei es, dass es geboten schien, sich über eine Maßnahme zu verständigen oder auch sie durchzuführen. (4) In der Regel ließ er keinen Tag verstreichen, an dem er nicht Reiter im Verein mit Bogenschützen kämpfen ließ, um den Mut und die Tapferkeit jedes seiner Soldaten auf die Probe zu stellen. (5) In der Umgebung der Stadt befand sich unmittelbar an den Ausläufern des Gebirges eine Anhöhe, die hervorragend geschätzt war und nach allen Seiten hin steil abfiel. Es sah aus, als könnten unsere Soldaten dem Feind einen großen Teil der Wasser und Futtey7,ufuhr abschneiden, wenn es ihnen gelänge, sich dort festzusetzen. (6) Die Feinde hielten diese Stelle jedoch mit einer wenn auch nicht allzu starken Schutztruppe besetzt. (7) Dessen ungeachtet brach Caesar in der Stille der Nacht aus dem Lager auf, und ehe noch aus der Stadt Unterstützung kommen konnte, hatte er die Wachmannschaft vertrieben und die Anhöhe in seine Gewalt gebracht. Er legte zwei Legionen dorthin und ließ einen doppelten Graben von zwölf Fuß vom Hauptlager zu dem kleineren führen, damit die Soldaten auch einzeln sicher vor einem feindlichen Angriff hin- und zurückgelangen konnten. 37 (1) Während dieser Ereignisse bei Gergovia hatten die Arverner den Haeduer Convictolitavis, dem Caesar, wie oben berichtet, das oberste Amt in seinem Stamm zugesprochen hatte, mit Bestechungsgeld zum Aufstand veranlaßt, so daß er sich mit einigen jungen Männern besprach, an deren Spitze sich Litaviccus und seine Brüder befanden, junge Männer aus sehr einflußreicher Familie. (2) Convictolitavis teilte das Geld mit ihnen und forderte sie auf, sich daran zu erinnern, daß sie frei seien und zur Herrschaft geboren. (3) Der Stamm der Haeduer sei der einzige, der noch einem sicheren Sieg Galliens im Weg stehe. Nur auf Grund seines maßgebenden Beispiels hielten sich die übrigen Stämme zurück. Wenn er die Seite wechsle, hätten die Römer nicht einen einzigen Stützpunkt mehr in Gallien. (4) Zwar habe ihm Caesar einige Male Unterstützung gewährt, freilich aus dem Grund weil er die gerechtere Sache vertreten habe. Es sei ihm jedoch wichtiger, zur gemeinsamen Freiheit beizutragen. (5) Warum kämen die Haeduer zu Caesar, um ihn über ihre Verfassung und ihre Gesetze entscheiden zu lassen, und nicht eher umgekehrt die Römer zu den Haeduern? (6) Durch die Worte des regierenden Mannes und durch die Geldspenden ließen sich die jungen Männer rasch verleiten, offen zu erklären, sie würden seinen Plan maßgeblich fördern. Sie fragten sich allerdings, wie sie vorgehen sollten, da sie nicht glaubten, darf man den Stamm dazu bringen könne, leichtfertig einen Krieg anzufangen. (7) Es wurde beschlossen, Litaviccus den Befehl über die 10000 zu übertragen, die Caesar für die Kriegführung geschickt werden sollten. Er erhielt den Auftrag, sie auf dem Marsch zu führen. Gleichzeitig sollten seine Brüder zu Caesar vorausreiten. Sie setzten auch die übrigen Maßnahmen fest, die ein planvolles Vorgehen gebot. 38 (1) Litaviccus übernahm das Heer und war etwa 30 Meilen von Gergovia entfernt, als er die Soldaten überraschend zusammenrief und unter Tränen sagte: >>Wohin ziehen wir, Soldaten? (2) Unsere ganze Reiterei, unser ganzer Adel ist untergegangen. Eporedorix und Viridomarus, führende Männer unseres Stammes, wurden wegen angeblichen Verrats angeklagt und von den Römern ohne Gerichtsverhandlung umgebracht. (3) Das könnt ihr von denen erfahren, die dem Gemetzel entkommen sind. Denn der Schmerz über den Tod meiner Brüder und meiner gesamten Verwandten hindert mich daran zu berichten, was vorgefallen ist. (4) Man führte die Leute vor, denen er erklärt hatte, was sie sagen sollten. Sie legten der Menge das gleiche dar, was Litaviccus berichtet hatte: Alle Reiter der Haeduer seien umgebracht worden, (5) weil sie Gespräche mit den Arvernern geführt haben sollten. Sie selbst hätten sich in der Menge der Soldaten verborgen und seien mitten aus dem Gemetzel entflohen. (6) Die Haeduer erhoben daraufhin ein Geschrei und beschworen Litaviccus, ihnen zu helfen. Er erwiderte: >>Als ob man da noch überlegen müßte! Vielmehr müssen wir rasch nach Gergovia marschieren und uns mit den Arvemern vereinigen. (7) Oder zweifelt ihr daran, daß die Römer nicht schon dabei sind, auch uns umzubringen, nachdem sie dieses schreckliche Verbrechen zugelassen haben? (8) Wenn wir also noch eine Spur von Mut haben, dann laßt uns den Mord an den Stammesgenossen verfolgen, die auf unwürdigste Weise umgekommen sind, und laßt uns diese Räuber töten! Dabei wies er auf die römischen Bürger, die sich im Vertrauen auf seinen Schutz in seiner Begleitung befanden. (9) Gleich darauf ließ er ihnen eine große Menge von Getreide und Versorgungsgütem entreißen und sie unter grausamen Foltern töten. (10) Dann sandte er Boten im gesamten Gebiet der Haeduer umher und beharrte auf seiner Lüge über den Mord an den Reitern und dem Adel. Er forderte sie dringend auf, sich seinem Vorgehen anzuschließen und das erlittene Unrecht, ähnlich wie er, zu rächen. 39 (1) Der Haeduer Eporedorix war ein junger Mann von sehr vornehmer Familie und besaß bedeutende Macht in seinem Stamm. Er war zwar gleich alt und gleich beliebt wie Viridomarus, jedoch ganz verschiedener Herkunft, denn Caesar hatte Viridomarus, den ihm Diviciacus anvertraut hatte, aus einer niederen Stellung zu höchstem Adel gebracht. Beide waren, von Caesar persönlich angefordert, zusammen mit der Reiterei eingetroffen. (2) Sie kämpften untereinander um den Vorrang, der eine war in dem Konflikt um die Wahl des Stammesoberhauptes mit allen Mitteln für Convictolitavis, der andere für Cotus eingetreten. (3) Als von diesen beiden Eporedorix den Plan des Litaviccus erfuhr, hinterbrachte er ihn etwa um Mitternacht Caesar; er bat ihn, nicht zuzulassen, daß sein Stamm auf Grund unsinniger Pläne junger Männer die Freundschaft des römischen Volkes verrate. Er möge bedenken, daß das eintreten werde, wenn sich so viele tausend Männer dem Feind anschlossen, denn ihr Wohlergehen könnten ihre Verwandten nicht außer acht lassen, und der Stamm insgesamt müsse dieser Tatsache großes Gewicht beimessen. 40 (1) Diese Mitteilung versetzte Caesar in große Bestürzung, weil er den Stamm der Haeduer immer besonders wohlwollend behandelt hatte. Ohne einen Augenblick zu zögern, ließ er vier kampfbereite Legionen und die gesamte Reiterei aus dem Lager ausrücken. (2) In einem solchen Augenblick blieb auch keine Zeit mehr, das Lager zusammenrücken zu lassen, da alles von einem schnellen Vorgehen abzuhängen schien. Zum Schutz der Lager ließ er C. Fabius mit zwei Legionen zurück. (3) Als er Befehl gegeben hatte, die Brüder des Litaviccus zu ergreifen, erfuhr er, daß sie kurz zuvor zum Feind geflohen waren. (4) Daraufhin feuerte er die Soldaten an, sich zu diesem kritischen Zeitpunkt nicht durch die Anstrengungen eines Marsches beeindrucken zu lassen. Sie zeigten alle den größten Eifer, so daß das Heer der Haeduer nach einem Marsch von 25 Meilen schon in Sicht kam. Caesar sandte die Reiterei dorthin, um sie anzuhalten und ihren weiteren Vormarsch zu verhindern, wobei er allen verbot, einen Haeduer zu töten. (5) Gleichzeitig befahl er Eporedorix und Viridomarus, von denen die Haeduer annahmen, sie seien tot, sich zu den Reitern zu gesellen und ihre Landsleute anzusprechen. (6) Als man sie erkannte und damit den Betrug des Litaviccus durchschaute, begannen die Haeduer, ihre Hände hochzustrecken und Zeichen ihrer Kapitulationsbereitschaft zu geben. Gleichzeitig warfen sie ihre Waffen weg und baten um ihr Leben. (7) Litaviccus floh mit seinen Clienten nach Gergovia. Für Clienten ist es nach gallischer Sitte ein Frevel, selbst Im größten Unglück ihren Patron zu verlassen . 41 (1) Caesar schickte Boten an den Stamm der Haeduer, die ihnen vor Augen führen sollten, daß sie nur durch seine Nachsicht gerettet worden seien, da er sie ja nach dem Kriegsrecht hätte töten können. Nachdem er das Heer in der Nacht drei Stunden hatte ausruhen lassen, brach er wieder nach Gergovia auf. (2) Auf halber Strecke etwa kamen ihm Reiter entgegen, die Fabius geschickt hatte, um mitzuteilen, in weicher Gefahr er sich befunden habe. Sie berichteten, das Lager sei von einem riesigen Heer bestürmt worden, und da des öfteren neue feindliche Soldaten die erschöpften abgelöst hätten, sei es ihnen gelungen, unsere Soldaten durch die ständige Anstrengung zu ermüden, denn wegen der Größe des Lagers hätten immer dieselben auf dem Wall ausharren müssen. (3) Viele seien auf Grund einer erdrückenden Zahl von Pfeilen und jeder Art von Wurfgeschossen verwundet worden. Bei der Abwehr seien die Wurfmaschinen von großem Nutzen gewesen. (4) Nach dem Abzug der Feinde habe Fabius zwei Tore offen angehalten, lasse die übrigen verrammeln und den Wall mit Brustwehren verstärken. Für den folgenden Tag bereite er sich auf ähnliche Angriffe vor. (5) Als dies bekannt wurde, strengten sich die Soldaten aufs äußerste an, so daß Caesar noch vor Sonnenaufgang im Lager ankam. 42 (1) Während dieser Ereignisse bei Gergovia hatten die Haeduer die ersten Berichte des Litaviccus empfangen, doch ließen sie sich keine Zeit, die Nachrichten zu überprüfen. (2) Die einen trieb die Habsucht an, die anderen Zorn und Verwegenheit sie sind diesem Menschenschlag in höchstem Maße angeboren -, so daß sie Gerüchten folgend das Ganze für unumstößlich sicher hielten. (3) Daher plünderten sie das Vermögen der römischen Bürger, ermordeten sie oder verschleppten sie in die Sklaverei. (4) Convictolitavis förderte diese Wendung der Dinge zum Schlimmeren und trieb das Volk zur Raserei, um zu erreichen, daß es sich schämte, wieder vernünftig zu werden, nachdem es einmal die Verbrechen hatte geschehen lassen. (5) Sie veranlaßten den Militärtribun M. Aristius, der auf dem Weg zu seiner Legion war, die Stadt Cavillonum zu verlassen, und garantierten ihm seine Sicherheit. Die Leute, die sich dort niedergelassen hatten, um Handel zu treiben, zwangen sie, dasselbe zu tun. (6) Auf ihrem Weg griffen sie sie jedoch ständig an und beraubten sie ihres gesamten Gepäcks. Als die Römer Widerstand leisteten, drängten sie sie einen Tag und eine Nacht lang. Nachdem es auf beiden Seiten viele Tote gegeben hatte, riefen die Haeduer noch mehr Leute zu den Waffen. 43 (1) Inzwischen traf die Nachricht ein, alle ihre Soldaten befänden sich in Caesars Gewalt. Daraufhin stürzten die Haeduer zu Aristius, um zu erklären, daß nichts auf öffentlichen Beschluß hin geschehen sei. Gleichzeitig beschlossen sie, eine Untersuchung über das geplünderte Vermögen der Römer anzustellen. (2) Sie zogen die Habe von Litaviccus und seinen Brüdern zu öffentlichem Verkauf ein und schickten Gesandte an Caesar, um sich zu rechtfertigen. (3) Dies taten sie, um ihre Stammesgenossen wieder frei zu bekommen. Da sie sich jedoch einerseits ihres Verbrechens wohl bewußt waren, andererseits ihr Gewinn aus den erbeuteten Gütern sie voreingenommen machte an der Plünderung hatten besonders viele teilgenommen -, da sie zudem in höchste Furcht vor der Strafe versetzt waren, gingen sie daran, heimlich den Krieg vorzubereiten, und hetzten die übrigen Stämme durch Gesandtschaften auf. (4) Obwohl Caesar dies genau wußte, sprach er dennoch mit den Gesandten, so milde er konnte: Er wolle wegen der Dummheit und Unbesonnenheit der Menge kein allzu hartes Urteil über den Stamm insgesamt fällen, auch werde dadurch sein Wohlwollen gegenüber den Haeduern nicht beeinträchtigt. (5) Da er einen größeren Aufstand in Gallien erwartete, überlegte er, wie er sich, um nicht von allen Stämmen eingekreist zu werden, von Gergovia zurückziehen und das Gesamtheer wieder vereinigen könne, (6) ohne daß sein Abzug aussähe, als entspringe er der Furcht vor einem Aufstand, und ohne daß er einer Flucht gliche. 44 (1) Während dieser Überlegungen schien sich ihm eine Gelegenheit zu einem erfolgreichen Handstreich zu bieten. Denn als er in das kleinere Lager kam, um die Schanzarbeiten zu besichtigen, bemerkte er, daß die Anhöhe, die die Feinde besetzt hielten, so daß man sie an den vergangenen Tagen infolge der Ansammlung von Soldaten kaum hatte sehen können, von Menschen entblößt war. (2) Verwundert fragte Caesar Überläufer, die täglich in großer Zahl zu ihm strömten, nach der Ursache. (3) Sie erklärten übereinstimmend, was Caesar auch schon durch Späher bekannt geworden war, daß die Rückseite des Gebirgszuges fast eben, jedoch bewaldet und schwer zugänglich sei. (4) Dort befinde sich ein Zugang zu dem anderen Teil der Stadt. Die Feinde befänden sich in großer Sorge um diese Stelle und glaubten nichts anderes, als daß sie sich, wenn sie nach Besetzung des einen Hügels durch die Römer auch den zweiten verlören, fast ringsum eingeschlossen und von jeder Verbindung nach draußen und der Möglichkeit, Futter zu holen, abgeschnitten sähen. (5) Daher habe Vercingetorix alle herbeigerufen, um diese Stelle zu befestigen. 45 (1) Als Caesar dies erfahren hatte, schickte er um Mitternacht einige Reitereinheiten ebendorthin und befahl ihnen, unter größerem Lärm als gewöhnlich überall dort umherzustreifen. (2) Bei Tagesanbruch ordnete er an, eine große Zahl von Packpferden und Mauleseln aus dem Lager herauszuführen und ihnen die Packsättel abzunehmen. Die Maultiertreiber sollten sich dann mit Metallhelmen das Aussehen von Reitern geben und sich auch so verhalten, während sie über die Hügel um die Stadt herumritten. (3) Er gab ihnen einige wenige Reiter mit, die, um die Feinde aufmerksam zu machen, weiter umherstreifen sollten. Sie alle sollten nach seinem Befehl in einem weiten Bogen in dieselbe Gegend vorrücken. (4) Da man von Gergovia aus ins Lager hinabblicken konnte, wurde dieses Unternehmen aus der Stadt von fern beobachtet, doch war es bei einer so großen Entfernung nicht möglich, mit Sicherheit auszumachen, was eigentlich geschah. (5) Caesar sandte eine Legion in Richtung auf denselben Gebirgszug, ließ sie nach einer kurzen Strecke anhalten und sich unterhalb der Anhöhe im Wald verbergen. (6) Die Gallier schöpften immer mehr Verdacht und überführten ihre gesamten Truppen zu Befestigungsarbeiten dorthin. (7) Als Caesar bemerkte, daß das Lager der Feinde leer war, ließ er die Soldaten ihre militärischen Abzeichen verdecken und die Feldzeichen verbergen. Damit in der Stadt nichts bemerkt würde, brachte er die Soldaten einzeln aus dem größeren in das kleinere Lager und gab den Legaten, die er an die Spitze der einzelnen Legionen gestellt hatte, an, was sie tun sollten. (8) Er ermahnte sie vor allem, die Soldaten zusammenzuhalten und zu verhindern, daß sie im Kampfeseifer oder aus Beutegier zu weit verstießen. (9) Er führte ihnen vor Augen, welche Nachteile das ungünstige Gelände in sich berge. Nur durch Schnelligkeit könne man diesen Nachteil aufwiegen. Es handele sich hier um eine günstige Gelegenheit, nicht um eine regelrechte Schlacht. (10) Nach diesen Darlegungen gab er das Zeichen zum Aufbruch und schickte zur gleichen Zeit von rechts die Haeduer auf eine in anderen Aufstiegsweg vor.
 
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